Die Studie "Kritische Überprüfung der Default-Werte der Treibhausgasvorkettenemissionen von ERDGAS" des DBI Leipzig zeigt auf, dass auch unter Einbeziehung aller Vorketten ERDGAS der klimaschonendste fossile Energieträger ist. Insgesamt beträgt der Klimavorteil von ERDGAS gegenüber Stein- und Braunkohle zwischen 41 und 44 Prozent. Unter Berücksichtigung der Kraftwerkswirkungsgrade steigt dieser Vorteil sogar noch. Die Vorkettenemissionen von ERDGAS inklusive aller Methanverluste in Höhe von 0,6 Prozent machen dabei einen Anteil von 12,5 Prozent der gesamten klimarelevanten Emissionen aus.
Der Energieträger ERDGAS wird in vielen Debatten als kostengünstige Lösung zur Erreichung der Klimaziele dargestellt. Dies ruft vereinzelt Kritik in Bezug auf seine gesamten Treibhausgasemissionen inklusive Vorkette hervor. ERDGAS sei bei einer ganzheitlichen Betrachtung nicht so klimafreundlich wie bisher angenommen und trage daher seinen Ruf als klimaschonender Energieträger und Partner für erneuerbare Energieträger zu Unrecht – so die Behauptung.
Basierend auf den neuen Studienergebnissen lässt sich ableiten, dass die Vorkettenemissionswerte des deutschen Erdgasmix rund 12,5 Prozent des Gesamtemissionswertes von ERDGAS betragen. Die Methanverluste aus Transport und Produktion des in Deutschland verwendeten Gases belaufen sich auf ca. 0,6 Prozent; bedingt durch die Klimawirksamkeit von Methan entstehen damit ca. 11 g CO2-Äquivalente pro verbrannter kWh ERDGAS. Für die Berechnung der CO2-Äquivalente der Methanemissionen wurde der den aktuellen Empfehlungen des IPCC Assessment Reports 4 entsprechende Faktor von 25 zugrunde gelegt. Weitere 18 g CO2-Emissionen entstehen durch den Energieaufwand bei Förderung (Energieeinsatz bei Aufschluss und Ausbeutung der Erdgasquelle), Aufbereitung (Reinigung und Konditionierung des Rohgases) und Transport (Energieaufwand für Verdichtung und Verteilung).