Grünes Gas als Input und Output
Ein Weg, kostengünstig und schnell CO2– Emissionen zu reduzieren, ist der vermehrte Einsatz von effizienten Gas-Kraftwerken. Sie gelten als die beste Ergänzung zu Erneuerbaren, doch derzeit können sie sich am Markt nicht behaupten. Ihr CO2– Vorteil wird nicht ausreichend belohnt, denn CO2-Zertifikate sind derzeit einfach zu billig. Grüner Gas-Strom kommt auch aus Biogas-Anlagen, die biogene Gase in Strom umwandeln.
Doch Gas-Kraftwerke sind nicht der einzige Einsatz von Gas im Stromsektor. Eine der vielversprechendsten Technologien ist das Power-to-Gas-Verfahren. Dabei wird Strom unter Zugabe von Wasser und CO2 in regeneratives Erdgas umgewandelt. Das wird immer dann interessant, wenn vorübergehend sehr viel Ökostrom erzeugt wird. Wenn die Sonne scheint und der Wind weht, wissen wir nämlich nicht wohin mit der grünen Energie. In Schleswig-Holstein gehen nennenswerte Teile des Windstroms verloren, gleichzeitig zahlten Stromkunden im vergangenen Jahr mehr als 400 Millionen Euro für nicht genutzten Ökostrom. Im Erdgas-Netz können wir diese Energie aufnehmen, speichern und bundesweit transportieren. In dieser hochinnovativen Technologie liegt der Schlüssel zur Lösung des Speicherproblems der Erneuerbaren: In grünes Erdgas verwandelt kann die Energie über Monate hinweg in den Speichern liegen und damit die starken saisonalen Schwankungen der regenerativen Stromerzeugung ausgleichen.
Erdgas hat außerdem den Vorteil, dass es bereits ein sehr gut ausgebautes Versorgungsnetz gibt. Damit kann die Energie zu allen Abnehmern verteilt werden und den viel zu schleppenden Ausbau der Stromtrassen erheblich entlasten. Dass das geht, ist längst erwiesen und kann an mehr als 20 Anlagen in Deutschland betrachtet werden. Dass es sinnvoll wäre, liegt auf der Hand. Was fehlt, sind die richtigen Rahmenbedingungen, um Power-to-Gas wirtschaftlich betreiben zu können.